Montag, 15. Januar 2024

Unwort

Dem Unwort des Jahres 2023 werde auch ich eines Tages zum Opfer fallen. In diesem Land. Remigration. REMIGRATION, lese ich, sei ein "rechter Kampfbegriff". Eine besonders "beschönigende Tarnvokabel". Eigentlich ist es das Unwort des noch jungen aktuellen Jahres 2024. Jedenfalls mir ist dieses Wort erst nach Neujahr zu Ohren gekommen. 

Und es wäre zu wünschen, dass dann, wenn ich in Deutschland ausreisepflichtig, also zwangsausgewiesen oder eben remigriert werde, weil ich, wie es so schön heißt, eine Migrationsgeschichte habe, eine ausländische Herkunft, weniger prosaisch: im Besitz von zwei roten Pässen bin und in zwei Ländern stimm- und wahlberechtigt - zum Ausgleich das deutschblonde blauäugige Mädel mit seiner asiatischen Lebenspartnerin aus meinem Geburtsland remigriert wird, und zwar mit allem dazugehörigen PiPaPo zwangsausgebürgert, und unter Polizeischutz an die Grenze gestellt wird. Zum Beispiel.

Der neue Mond leuchtete gestern hell wie ein Fingernagel im Süden über dem Dach des Nachbarhauses. Ein Wunder der Natur.

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