Allerheiligen in Dithmarschen. Der Duden kennt das Verb tribalisieren nicht, aber ich sehe nicht ein, warum Tribalisierung (eigentlich so etwas wie Stammesbildung von Bevölkerungsgruppen in einem Mehrvölkerstaat) nicht auch als Verb funktionieren soll. Subgesellschaften bilden - durch politische, moralische oder weltanschauliche Ansichten. Fern oder nah aller Logik. Oder Subkulturen durch spezifische Klamotten, Umgangsformen oder Musikvorlieben. Fern oder nah aller Moden. Zum Beispiel. Der Duden nennt das "[oft nur kurzfristiges] Sichzusammenschließen in Gemeinschaften mit gleichen gruppenspezifischen Verhaltensnormen, eigenen Zeichen- und Sprachcodes, eigener
Kleiderordnung u. Ä. (als Ersatz für andere fehlende soziale Gefüge)." In den Klammern steht meist das Wichtigste.
Ich habe im Radio einen Bericht darüber gehört, wie kurzlebig unser Gedächtnis ist - am Beispiel der Corona-Pandemie. Dass viele Vertreter und Vertreterinnen der damals sich so extrem verfeindet gegenüberstehenden Gruppen heute nicht mehr sagen können, was sie damals und vor allem früher, also vor der Pandemie, eigentlich dachten. Und warum.
Ob Verb oder Substantiv: Tribalisierung stammt (!) etymologisch von lat. tribus (Stamm, Sippe) ab, was sich dort, wo lateinisch gesprochen wurde, immer auf Untergruppen des römischen Reiches bezog. Interessant, nicht?
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