Samstag, 13. November 2021

Zwischenruf

Generalprobe in Wöhrden. Im letzten Moment sagt meine Mitfahrgelegenheit ab. Der Bass, der dringend auch im Bass benötigt würde, ist krank. Also steige ich auf mein Fahrrad. 14 Kilometer hin, sagt googlemaps und 14 Kilometer zurück. Eine Kleinigkeit. Auf dem Hinweg ist es noch hell, wenn auch farblos. Neblig. Trübe. Feucht. Gut für die Haut. Ich habe eine neue Hochsteckfrisur ausprobiert. Ich muss ja irgendetwas mit meinen Haaren und meinem neuen Gesicht machen. Der Coronazopf taugt nur zu Hause. Das kunstvolle Gebilde am unteren Hinterkopf wird leider zerdrückt von Mütze, Schal und Kapuze. Aber es hält! Viel schlimmer ist die Rückfahrt in stockfinsterer Nacht der Hauptstraße entlang. Durch Wackenhusen. Ketelsbüttel. An etlichen Querwegen vorbei, die ins schwarze Loch zu führen scheinen. Sogar eine beleuchtete Haltestelle steht am Straßenrand, aber hier fährt bis Montag früh kein Bus. Harmswöhrden. Ohne jede Straßenbeleuchtung. Mit entgegenkommenden Autos, die mich erbarmungslos blenden. Auf einem holprigen Fahrradweg, über glitschiges Laub und herabgefallene Äste. Nordermeldorf. Thalingburen. Hafenchaussee. Zahnarzt. Kartoffelautomat. Kurzer Stop, leider kein passendes Kleingeld - das wäre die Krönung meines Ausflugs gewesen: 5 kg Belana im Gepäck. Endlich Licht! Ich bin ja nicht zimperlich. Aber es gibt erhellenderes als Radfahren im November in Dithmarschen.

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