Die Aulendiebacher sind keine Diebe. Die Aulendiebacher, die dick Matte auf Pellkartoffeln streichen ehe sie Lattwerge obenbauf packen, sind ursprünglich Töpfer. Oder Katzenbesitzer. Der Ort wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt im Jahr 1272 als Catzendypach. Nach Auskunft des Hessischen Staatsarchivs lag dieses Katzendiebach "auf dem Areal der heutigen Gemarkung Aulendiebach, und zwar rechts eines fließenden Gewässers". Die aula ist vor- und nachklassisch der (Koch-)Topf, diet im Mittel- und Althochdeutschen das Volk (übertragen auch im Sinne von "deutsch" - kommt etwa Dithmarschen hiervon?), abgeleitet von lat theodiske, und Bach ist und bleibt Bach.
Aber Aulendiebach ist noch aus anderen Gründen reizvoll, liegt es doch am Reitzelswäldchen im Wetteraukreis.
Einst gehörte das Dorf zu den zweiherrischen Dorfschaften, heute ist es ein Ortsteil der Stadt Büdingen. Nächstes Jahr darf Aulendiebach aufgrund der spezifischen Quellenlage und der historischen Rahmenbedingungen die 750-jährige Ersterwähnung feiern.
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