Wir haben gestern vergeblich auf Regen gewartet. Deshalb bleibt heute die Poesie aus. Wir befinden uns nicht im rain shadow (Regenschatten), sondern auf dem freien Feld. Der Wind verstummte und dichtes Schneetreiben umgab uns mehrere Stunden lang. Erst im Schutz der Dunkelheit getrauten wir uns aus unseren Häusern und versuchten, wenigstens unsere Türen freizuschaufeln. Einen Fußweg zur Straße zu bahnen. Für alle Fälle.
Uns fehlt der Berg. Die Wüste Gobi, lese ich immer noch erschöpft vom nächtlichen Treiben, befindet sich im Regenschatten des Himalayas. Die Gebirgskette ist eine Wind-, Wetter- und Regenwolkenbarriere. Die Nachbarn, sehe ich benommen immer noch vom Schlaf, bekommen ein neues Sofa ins Haus geliefert. Vor Sonnenaufgang! Auch dafür musste der Weg in der Nacht freigeräumt werden.
Regenschattenwüsten können ganz nah am Meer liegen. Solange ein Gebirgszug dazwischen steht, zwischen dem Wasser und dem Sand, hebt der auflandige Wind keine Feuchtigkeit über die Gipfel.
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