Bibo Keeley hat - wie viele andere auch - als Performance im ersten Lockdown ihr blondes Haar abrasiert. So weit so gut. Aber heute sagt sie (oder gestern oder vorgestern), das seither nachgewachsene Haar sei der einzige Beweis für die Zeit, die vergangen sei, also stattgefunden habe. Obwohl sie nie wieder Schuhe angezogen habe. Denn es gab ja keinen Grund, auch kein Recht, das Haus zu verlassen.
Ich treffe meine Frisöse zufällig in der Feldmark. Sie kommt vom Steuerberater, ich vom Einkaufen. Sie spaziert in großem Bogen nach Hause. Zufrieden! Zuerst, sagt sie, bekämen die Männer wieder Termine. Denn die leiden mehr! Mehr als die Frauen? Ich bin erstaunt und beruhige sie. Ich will keinen Termin. Seit deinem letzten Schnitt, fast ein Jahr ist er nun her, wächst mein Haar, wie es soll. Ohne mich zu ärgern. Mit Wirbeln an der falschen Stelle, zu langen oder zu kurzen Strähnen. Ich kann bereits wieder einen normalen alten Zopf flechten.
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