Dienstag, 20. Oktober 2020

Toshio Hosokawa

passt natürlich viel besser zum Reiskocher und meinem allabendlichen Maronenmarathon als die Spanierin de Alvear. Hosokawa wird demnächst 65 und sagt, der Klang entstehe aus dem Schweigen und gehe wieder dorthin zurück. Das sei in der Musik so wie in der Kalligraphie - so einen Vergleich können nur Asiaten ziehen und verstehen: Der Kalligraph bestimme einen Punkt in der Luft und bewege von diesem Punkt ausgehend den Pinsel, der irgendwann kurz das Papier berühre bevor er sich wieder auf den langen Weg zurück zu jenem Punkt in der Luft aufmache. Nur Spuren dieser Bewegung, sagt der Komponist Hosokawa, seien auf dem Papier zu sehen: "Der sichtbare Teil der Bewegung auf dem Papier ist genau so wichtig wie der unsichtbare Teil in der Luft."

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