Die Redensart, diese milde Zurechtweisung Schuster bleib bei deinen Leisten, meint, salopp gesagt: misch Dich nicht in Dinge ein, die Du nicht verstehst. Angeblich hat der Hooger Bürgerschnack über meine posts in meinem blog disputiert. Ohne mich dazu einzuladen. Ohne mich zu informieren. Ohne mich zu fragen. Wie üblich. Saß man zu Gericht hinter dem Rücken eines vermeintlich Angeklagten. Ganz ohne Anklage. Das ist auf Hooge nicht weiter schlimm, passiert ständig allen und jedem. Das ist der Konsens, auf den man sich offenbar traditionell stillschweigend geeinigt hat, um überhaupt auf Gedeih und Verderb auf einer Hallig mitten im Wattenmeer sozialverträglich gegeneinander existieren zu können. In meinem Fall aber war die Sache delikat und - wie sich zeigt (s.u.) - komplex: Verwaltungsfachangestellte und Leute ganz ohne jedes Fach versuchten, Sätze von mir wie "Ich möchte auf Hooge sterben" zu analysieren. Um mich loszuwerden, waren sie bereit, sofort den Seenotrettungskreuzer oder den Nachtflugrettungshubschrauber zu ordern, Polizei, Notarzt und Amtsrichter vom Festland einfliegen zu lassen. Dann fiel ihnen aber zum Glück noch rechtzeitig auf, dass der Satz ungefähr ein Vierteljahr alt ist und die meisten von ihnen bereits zuviel Alkohol im Blut hatten.
Plinius der Ältere berichtet ungefähr 63 vor Christus, dass ein Schuster auf einem Bild des Malers Apelles einen falsch gemalten Schuh beanstandete. Der Maler berichtigte draufhin den Fehler. Als aber der Schuster auch noch das falsch gemalte Bein kritisieren wollte, soll Apelles ihn in die Schranken gewiesen haben: "Nicht über die Sandale hinaus, Schuster!"
Für Frieda, meine Schuhmacherin!
Nachtrag: mein Suchprogramm findet besagten Satz nicht. Ich nehme an, es ging der Hooger Opposition um diesen post: http://amwattenmeer.blogspot.de/2016/07/reden.html - die Vorbereitung zu meinem zweiten Auftritt in derselben unseligen Sache bei Sandra Maischberger.
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