Dienstag, 30. August 2016

Zaumzeug

Heute ein bisschen Ungarisch: „kantár“ heißt in Budapest „Zaum“, das Zaumzeug zum Zügeln von Pferden. Passt irgendwie zu dem Land.
Im Deutschen ist die „Kandare“ die Gebisskette oder Gebissstange am Zaumzeug. Und die Redensart Jemanden an die Kandare nehmen / bekommen / bringen oder Jemanden an der Kandare halten / haben meint genau das: streng sein zum anderen, ihn in seine Schranken weisen und unter Kontrolle haben wollen, seine Freiheit einschränken.
Die Hallig Hooge ist, wir wissen es, das gelobte Land und liegt weit ab vom Geschütz. Hier legen tatsächlich nur konkrete Kutscher ihren konkreten Pferden die konkrete Kandare an. Ganz unzweideutig. Und auch das nur während der Sommermonate. Im Winter sind die Kutschen und Pferde auf dem Festland. Hier wird das ganze Jahr über niemand gemaßregelt. Keine/r überschreitet je die Grenzen des Glücks des/der Anderen.

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