Donnerstag, 11. August 2016
Frühfarben
Ich habe seit einigen Tagen eine Kamera, mit der ich die Hallig festhalten soll. Ihre Farben. Ihre Bewegungen. Ihre Träume. Ihre Regungen. Ihre Räume. Zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Aber erstens kann ich mit der Kamera noch nicht umgehen. Ich habe immer nur mit Wörtern gespielt. Zweitens sind die schönsten Impressionen unaufhaltsam und unabwendbar. Nicht zu greifen, weder zu begreifen noch anzutasten. Weder mit Gedanken noch mit Händen. Wie soll ich die Farben beim Frühschwimmen am Landsende aufnehmen? Wenn ich im eiskalten Wasser liege, hinausschwimme bis zu den Warnbaken und von dort aus den Sommerdeich gelbgrün leuchten sehe, die drei Strandkörbe blendend weiß (so viel Unschuld!), dahinter die ganze Ockenswarft von einer lieblichen Morgensonne (oh ja, genauso romantisch!) umspült. Und von Südwesten drängt das Schietwetter, schiebt sich drohend eine rabenschwarze Unwetterwolke heran. Der Pellwormer Kirchturm steht bereits im Regen und ich eile trockenen Fußes nach Hause.
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