Es ist immer so, lese ich und staune nach dem neunten Vollmond in Folge auf der Hallig, dass um den Vollmond das Hochwasser in die Nachmittagsstunden fällt. Es ist immer so, lese ich, dass um den Vollmond Spingtiden eintreten, manchmal um ein paar Tage verzögert oder ein paar Tage lang, das ist dann die Springverspätung, logisch. Das Wort hat aber nichts mit einer auf den Deich springenden Welle zu tun. Das Wasser läuft allerdings bei Vollmond immer höher auf als normal. So konnte ich vorhin - und es war über eine Stunde nach Höchststand - immer noch nicht stehen im Wasser an meiner Badestelle am Landsende. Ich wäre jämmerlich ertrunken in den hohen Wellen, wenn ich nicht schwimmen könnte. Kein Mensch war weit und breit zu sehen! Im Sommerhalbjahr ist immer die Abendflut höher als die Morgenflut, die beiden Wasserhochstände können sich an einem Tag um bis zu 2 Meter unterscheiden. Und was viel höher aufläuft, muss entsprechend tief fallen. Deshalb treten im Sommerhalbjahr am Morgen die Hohlebben ein, die bis zu 2 Meter unter Normalnull liegen können. Unvorstellbar wo das Wasser dann eigentlich hingeht! Und doch klar: dann trifft eine mail der Disposition der Fährgesellschaft auf meinem Bildschirm ein, aufgrund des gemeldeten Niedrigwassers fahre die Fähre am nächsten Morgen eine oder zwei Stunden früher aufs Festland. Wehe dem, der nicht lesen kann und verschläft!
Im Winter ist alles umgekehrt. Ich muss noch viel lernen hier.
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