Er hat keinen Appetit. Frisst nun schon den vierten Tag in Folge nichts. Also wieder zur Tierärztin. Wieder fährt uns der Nachbar. Immer noch Dauerregen. Sie macht Caruso mit einer Spritze müde, er kotzt ein bisschen. Das ist ok, sagt sie und wischt es weg. Sie vermutet nun ein Trauma. Kein Traum und keine Reise zum Mond. Sondern ein handfester Unfall. Er muss irgendwo reingeraten sein. Gequetschte Rippen, kaputte Lungen aber ein gesundes Herz! Kein Autounfall! Sagt die Ärztin. Sie sieht das an den Krallen. Die Krallen gehen auf dem Asphalt auch kaputt, wenn die Katzen in Panik versuchen, sich irgendwo festzuhalten. Carusos Krallen sind unversehrt. Das Röntgenbild zeigt gesplitterte Rippen und Lungen fast bis oben voll mit Flüßigkeit, Blut und Lymphe. Das wird erstmal abgesogen und ich kann den Schläfrigen am Nachmittag zum Aufwachen wieder abholen. Im Regen. Im Auto des Nachbarn.
Die Prognose ist schlecht, gesteht die Ärztin. Aber sie gebe ihm eine Chance. Er sei ein Kämpfer und habe ein gutes Herz. Und ich habe von einem Tag auf den anderen einen todkranken Kater im Haus. Und eine Notfallnummer für das Wochenende auf der Hand.
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