Das heulende Elend packt mich immer in der Nacht. Wann ist die Zeit für den Notruf gekommen? Vor oder nach Mitternacht? Ich höre im Radio die Lange Nacht über Taras Schewtschenko. Ich liege im Bett und kämpfe mit den Tränen. Herr Caruso liegt unten vor der Sauna und kämpft mit dem Atem. Ich renne immer wieder die Treppe hinunter, um ihm zu versichern, dass ich noch da bin. Dazwischen schlafe ich über Schewtschenko ein. Das ist DER ukrainische Nationaldichter und DIE Sendung im Radio zitiert im Titel EINE Zeile aus Schewtschenkos Gedicht "Zapovit" (1845, dt. Vermächtnis), die auch als Vermächtnis des toten Sträflings Nawalny durchgehen könnte: "Begrabt mich und erhebt Euch!"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen