Dienstag, 20. Februar 2024

Hintertüren

Das Leben mit oder ohne Kater unterscheidet sich im wesentlichen in offenen und geschlossenen Türen. Natürlich hatte Herr Caruso Zugang zu jedem Zimmer im ganzen Haus. Bis auf die Küche! Die Küche betrachtete ich als mein ureigenes Heiligtum. Die Tür stand nur offen, wenn ich mich in der Küche aufhielt. Zum Beispiel, wenn ich kochte. Natürlich kam er immer angelaufen, in der Hoffnung, es sei Zeit für ihn und sein Futter. Er kannte und akzeptierte seinen streng geregelten Speiseplan im Grunde ganz genau. Und um ihn nicht allzu sehr zu enttäuschen, passte ich meinen Speiseplan dem seinigen an. Betrat also nur noch dann die Küche, wenn die Zeit für Herrn Caruso gekommen war.

Außerhalb der Küche konnte sich Herr Caruso jederzeit überall frei bewegen, auch außerhalb des Hauses. Die auf seinen Mikrochip programmierte SureFlap Katzenklappe öffnete sich immer für ihn - und nur für ihn!

Als erstes löschte ich am Sonntag den Speicher der Klappe. Die Chips werden weltweit nur einmal vergeben. Dann entfernte ich die Batterien und verschloss die Klappe manuell. Für immer!

Dass ich nun aber die Küchentür offenstehen lassen und die Schlafzimmer- oder die Badezimmertür im Gegenzug schließen könnte, habe ich noch nicht verinnerlicht. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass er nie mehr nachts die Treppe hochkommt, leise auf mein Bett steigt und sich, ohne mich zu wecken, zu meinen Füßen niederlässt.

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