Freitag, 8. Oktober 2021

Öhningen ...

... steht auf einem handgeschriebenen Zettel in meinen Unterlagen. Es ist oft so: suche ich etwas ganz Bestimmtes, finde ich prompt etwas ganz Unbestimmtes. Öhningen! Meine Ode an den Oktober wird ausgeweitet auf die Öde. Oder Ö wie Öhningen, am äußersten Westzipfel des Bodensees gelegen, auf der deutschen Seite. Dorthin habe ich einmal ein Buch geschickt. Selbst war ich, scheint mir, nie dort. Aber vielleicht habe ich als Kind auf der Reise zu meiner Patentante hin und wieder von der helvetischen Seite des Sees auf dem Hin- oder Rückweg hinübergeäugt. Auf das verheißungsvolle Ausland. Die Halbinsel Höri. Höri hoch drei, lobt die Öhninger Internetpräsenz. Wasser, Wald, Wiese. Öhningen mit den beiden Ortsteilen Wangen und Schienen. Öhningen als Hauptort der Hinteren Höri am Rheinausfluss. Das Kloster Öhringen begann um 1500 in den Öhringer Steinbrüchen Mergel und Kalk abzubauen, dabei kamen fossile Einschlüsse zum Vorschein, Versteinerungen von über 900 Tierarten und 450 Pflanzenarten. Vulkanischer Aktivitäten vor ungefähr 12 Millionen Jahren müssen hier einen Krater gesprengt haben, der sich danach mit Wasser füllte und einen Maarsee bildete. Darin ertranken die Tiere oder verschwanden mit den Pflanzen unter neuen Sedimenten des Süßwassersees. Wurden luftdicht konserviert, versteinerten.

Einige Original-Fossilfunde können im Wangener Museum Fischerhaus bewundert werden. Der Rest ruht in den Kellern des Naturkundemuseums in Karlsruhe.

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