Sonntag, 17. Oktober 2021

Obdach ...

 ... ist ein Regenwort. Ein Sonntagswort. Ein Wort zum verregneten Sonntag. Heute findet kein Sonnenaufgang statt. Aber Herr Caruso hat bei mir Obdach gefunden und ist mittlerweile, nachdem das Rückgabe- oder Rückforderungsrecht ungenutzt nunmehr seit genau einem Monat verstrichen ist, Hauptwohnsitznehmer in meinem Haus. Oder besser: Hauptliegeplatznehmer. Er liegt nach wie vor immer noch am liebsten auf seinem Kissen vor der Küchentür, zieht sich aber, wenn Besuch kommt oder aus anderen Gründen das Treiben tagsüber unten zu bunt wird, schon mal gerne auf mein Bett im oberen Stock zurück.

Auch Obdach ist ein veraltetes Wort und wird höchstens noch in Amtsstuben in den Mund oder in die Hand genommen. Landläufig ist eher sein Gegenteil bekannt, oder sichtbar. Menschen, die kein Obdach haben, obdachlos sind, Obdachlose. Die Verkörperung eines universellen schlechten Gewissens. Um Obdachose sollten wir (alle!) uns eigentlich kümmern, ihnen Obdach (vorübergehende Unterkunft) - und nicht nur einen einmaligen Obolus (siehe morgen) - gewähren, da sie sich offenbar (siehe gestern) in einer Notsituation befinden. Und so beißt sich die Katze oder der Kater in den Schwanz. 

Nicht jede oder jeder Obdachlose hat das Glück eines Herrn Caruso, der nachts Freigang genießt und tagsüber sich sein Plätzchen zum Schlafen unter meinem Dach nach Lust und Laune aussuchen kann. Und darüberhinaus alle 4 Stunden geweckt und gefüttert wird. 

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