Montag, 11. Oktober 2021

Ochse ...

... zum zweiten. Ochse oder Büffel. Noch befindet sich die Menschheit (nach asiatischer Auffassung) im Jahr des Metallbüffels. Oder Metallochsen. Wahrscheinlich ist die Frage, ob Büffel oder Ochse, nur eine der berühmten Noten, Abtönungen, eine Nuance eben. In der Wortwahl, der Übersetzung, der Interpretation, oder des guten Geschmacks. Es gibt nämlich rührende Geschichten darüber, wie die Reihenfolge der Tiere im chinesischen Kalender zustandekam, wie überhaupt der Kalender - die Einteilung der Zeit nur zu dem Zwecke: sie messbar und damit ihren Verlust spürbar zu machen - zustande kam.

Bei den Christen ist das einfacher. In der Weihnachtsgeschichte steht der Ochse neben dem Esel an der Krippe und zwar näher und eher als die Drei Könige. Je nach Darstellung gibt es auch andere Tiere im Stall bei dem Neugeborenen: Schafe und Lämmer (zu den Hirten, die erst aufwachen und sich auf den Weg machen), Hunde (die Hüter der Herde der schlafenden Hirten) sowie später, am Dreikönigstag ein Kamel, ein Elefant und ein Pferd (je ein Reittier zu den drei Weisen aus dem Morgenland).

Nach dem Metallochsen fällt ins Reich der Mitte am 1.2.2022 der Wassertiger ein. Bei uns hingegen ist die Mitte verloren und die Zeit aufgehoben. Den ewigen Schmerz der Vergänglichkeit lindert jeder online-shop. Lebensgrundlage sind nicht mehr Ochs und Esel, der Wechsel der Jahreszeiten, der Zug der Gestirne oder Gefiederten, sondern Gier. Unermessliche Gier. Schaut Euch Kurz oder Lang an. Breit oder Schmal. Brüstig. Glat gebürstet. Zum, Am oder Im Thor. Oder all die von und zu's ... oder ... oder ...

Jesaja prophezeihte schon im Alten Testament: "Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht" (Jes 1,2-3).

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