W. hat Karten für die Filmbiennale besorgt. Er hatte die Wahl zwischen Pippiloti Rists "Pepperminta" und Cui Jians "Chengdu, wo ai mi". Es ist klar, wofür er sich entscheidet. Ich schließe mich seiner Wahl klaglos an, habe ich doch kürzlich in einem Interview gelesen, dass Pippilotti Rist tatsächlich der Meinung ist, die Schweizer Steckdosen seien die schönsten der Welt. Sollte sie es ironisch gemeint haben, ist es den Interviewern nicht gelungen, die Ironie im geschriebenen Text unterzubringen.
Also gucken wir uns nach der Verleihung des goldenen und silbernen Löwen, nachdem alle wichtigen Leute den roten Teppich abgeschritten haben, in der Sala Grande am Lido jetzt einen Film an, der außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wird. Den ersten Science Fiction Film aus der VR China. Mal sehen.
Der Regisseur Cui Jian war früher Punkrockstar. Und hier steht er in seiner für ihn typischen Körperhaltung neben meinem persönlichen Reiseleiter und lächelt mich freundlich an.
Es lächeln aber so ziemlich beide.
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