Nicht immer, aber in diesem Jahr schon, folgt auf die Johannisnacht die Vollmondnacht. Die erste Sommervollmondnacht. Ich halte mich brav im Hause auf, das linke Ohr hat gelitten kürzlich beim Wintereinbruch am Deich. Das linke Kiefergelenk, das beim Einsingen um 9 immer besondere Beachtung verdient, lahmt ein bisschen. Der Hals schmerzt. Der Kopf sowieso. Alles wirkt ein bisschen krank, erkältet, sommer- oder wintergrippig. Der Kater geselllt sich zu mir und wir warten im Bett auf den aufgehenden Mond. Ich habe das Fenster weit aufgesperrt, trotzdem braucht er seine Zeit, um darin zu erscheinen. Derweil lese ich das erste Gedicht, das "Sumerische Gebet", in dem Buch, das heute in meinem Briefkasten lag. Die 100 schönsten Liebesgedichte des Orients. Staune über zwei Zeilen, die von zwei weiteren getrennt sind: "Bevor das Schweigen erwachte / ... / ... / war die Erde eine Knospe im Wort / ... / ... ".
Donnerstag, 24. Juni 2021
Vollmondnacht
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