Montag, 24. Januar 2011

Seifengold

Heute vor 163 Jahren fand James W. Marshall auf Neu-Helvetien das erste Goldnugget. Damit begann der große kalifornische Goldrausch. Marshall war Zimmermann und arbeitete am Bau der Sägemühle auf der Ranch des Baselbieters Johann August Sutter. Er wollte das neue Mühlerad einrichten - und fand Gold. Damit begann der Untergang des Schweizers im Exil. Denn entgegen seinen Anweisungen plauderten die Arbeiter den Fund aus. Bald drängten sich Massen von Goldsuchern auf Nueva Helvetia, verwüsteten das Land und schlachteten das Vieh.
Das Bergrecht trennt überall auf der Welt Schürfrecht vom Grundeigentum. Sutter konnte die Goldsuche nicht verhindern. Jahrzehntelang versuchte er, vom Bundesgericht in Washington eine Entschädigung zu erhalten, 1880 verstarb er mittellos in einem Hotelzimmer. Vor ein paar Jahren stand ich mit meinem adoptierten Großvater an seinem Grab in Lititz (Pennsylvania).

Das gefundene Gold war sogenanntes Seifengold un stammte aus der Sierra Nevada. Durch Verwitterung wurde es in die kalifornischen Flüsse transportiert. Das Gebirge zwischen Kalifornien und Nevada besteht zum größten Teil aus Granit. Granite kristallisieren nach der Gesteinsschmelze im Erdinneren nicht als ganzes, sondern die einzelnen Minerale erstarren je nach Temperatur nacheinander. Dabei reichern sich auch Minerale an, die nicht zum eigentlichen Kristallgitter der Granitminerale passen. Diese scheiden sich in Erzgängen wieder ab. Einer dieser Erzgänge, gefüllt mit goldhaltigem Quarz, ist die 180 km lange Hauptader entlang der Sierra Nevada, die Mother Lode.

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