Wer an den delikaten Kern der stachligen Frucht kommen will, muss wahrlich Strafarbeit leisten. Hier meine Anleitung zum Unglücklichsein:
- Maronen in kaltem Wasser etwa eine Stunde einweichen, dann kreuzweise mit einem scharfen Messer (besser geht es wahrscheinlich mit einer professionellen Maronieinkerbzange -fehlt leider in meinem Haushalt) an der nach außen gewölbten Fläche einritzen. Nicht nur die Schale, sondern unbedingt auch das darunter liegende braune Häutchen, aber möglichst den Kern nicht verletzen.
- Dann: Entweder in kaltem Wasser aufsetzen und ab Siedepunkt 4 Minuten blanchieren. Abschütten und Pellen
- Oder: Im auf 220° vorgeheizten Backofen auf einem Backblech 20-25 Minuten bei nur noch 200° backen. Eine Schüssel Wasser auf den Rost unter das Blech stellen. Erleichtert das Pellen erheblich, die Unterhaut, die oft so nervt, geht in den meisten Fällen deutlich besser ab! Werden die heißen Maronen auf dem Blech mit einem ganz nassen Geschirrtuch kurz bedeckt, zischt es wunderbar. Aber vor allem springt durch die Schocktherapie die Schale noch mehr auf.
Pellen ist leichter gesagt als getan. Ich schäle an meinen 2 Kilo Maronen gute 10 Stunden. Friere 6 Tütchen zu je 200 gr ein. Behalte die restlichen etwa 300 gr zur freien weiteren frischen Verwendung. Und sammle täglich neue glänzende Esskastanien ein!
Fazit: Meine rechte Hand ist steif. Am Zeigefinger bilden sich mehrere Blasen. Der Kopf läuft sturm. Die Rhizarthrose ist brüllend aktiv. Ich schlafe nach Monaten wieder mit der Orthese.
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