"Ohne Frühstück", wird W. erzählen, seien wir fast 50 Kilometer gefahren. Dies, obwohl ich für ihn den Inhalt eines Tütchens Nescafé, für mich einen Teebeutel in je einer der zwei vorhandenen Tassen mit kochendem Wasser übergossen hatte. Obwohl er ein Schokoladenhörnchen aus Alufolie geschält und ein biologisch gesundes Karottenküchlein aus einer durchsichtigen Aromaschutzhülle geborgen hatte.
Über die Via del Mulini gelangen wir zum Radwanderweg entlang des Mincio. Schöne, wenn auch wortkarge Strecke. Je näher wir dem Gardasee kommen, desto mehr Wasser führt der Mincio, desto mehr Staustufen gibt es, desto mehr Bewässerungseinrichtungen für die Felder. Mit Valeggio sul Mincio kommen auch die ersten Hügel auf. Malerische Burgen. Und Menschen. Kurve verpasst! Ruft einer mit bayerischem Akzent nach Vollstopp. In Polen wäre sein Sprechakt als ordinärer Fluch verstanden worden. In Monzambano wechseln wir auf die andere Mincioseite und geraten nun vollends in den Sog verbisseer Gardaseeausflügler. Der versprochene Regen ist wieder ausgeblieben, wir stehen um 12:30 verschwitzt an der Rezeption des Hotel Rivus in Peschiera del Garda.
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