Der Kater ist aus dem Takt gefallen. Es gefällt ihm nicht, wenn fremde Männer ein- und ausgehen. Da er nicht auf sein Mitternachtsmahl warten wollte, trollte er sich letzte Nacht schon um 22 Uhr. Kam nicht wieder. Ich stellte ihm sein Futter hin und verzog mich mit einem Buch ins Bett. Las ein Kapitel aus dem "Leben meiner Mutter" (Oskar Maria Graf, ja!). Gerade als ich die Deckel zuklappen und das Licht löschen wollte, bemerkte ich, dass Herr Caruso vor dem Bett hockt und mich anstarrt. Wie lange er da wohl schon sitzt, dachte ich erstaunt. Kraulte ihn hinter den Ohren und lobte ihn vorsorglich. Dass er zurückgekehrt ist, dass er gefuttert hat und nach oben gestiegen ist. Ich lud ihn auf die Bettdecke ein. Und er sprang tatsächlich hoch und legte sich, zum ersten Mal, seit er hier residiert, an meine Seite. Wir schnurrten eine Weile zufrieden und ich schlief selig ein. Er muss sich irgendwann wieder getrollt haben. Denn die Nacht verbringt er nicht auf einer Bettdecke. Nun wartet er vor der Schlafzimmertür. Wie es sich gehört für einen Grafen. Auf sein Frühstück.
Heute soll die Sonne scheinen, die Dusche fertig werden und ich Rasen mähen.
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