Die Wand - die Wände: Es gibt gläserne Wände, wie zB bei Marlen Haushofer. Oder Steinwände. Holzwände. Sichtwände, Trennwände, Schutzwände. Vor elf Jahren wurde der Stein aufgestemmt, ein Stahl-T-Träger eingesetzt, damit das Ganze sich aufrecht hält, und die Öffnung hübsch verkleidet. Nun wird das Hübsche entfernt, mit einfachen Handgriffen, der Stein nicht wieder aufgemauert, sondern Holz und Wolle und wasweißich verfüllt. Die Wand trennte einst zwei Häuser, die aneinandergebaut sind wie siamesische Zwillinge. Dann war sie offen und das Haus vereint. Heute wird sie wieder zugebaut. Und die Häuser gehen ihrer eigenen Wege wie mein Kater. Er hasst offenbar Handwerker und verzieht sich zu den Nachbar.
Die Tide hingegen hat sich gegen uns verschworen. Manchmal läuft sie in Riesenschritten durch den Tag, so dass hechelnd man kaum hinterherkommt. Und jetzt, wo wir alle sehnlichst darauf warten, dass das Hochwasser wieder einmal am Abend kommt, oder meinetwegen am frühen Morgen, direkt nach Sonnenaufgang, dümpelt es vor sich hin. Gestern HW 15:48, heute 16:19. Dazwischen liegen ganze einunddreißig Minuten! Glühende Hitze! Und manchmal reichen die Schritte über eine Stunde hinüber, zum Beispiel am 21.6.: Abendhochwasser um 19:53, am 22.6. um 21:01 = eine Stunde und acht Minuten! Oder am 23. April: HW 18:59, am 23. April: 20:20 = eine Stunde und einundzwanzig Minuten. Dafür braucht derzeit das Wasser etwa drei Tage und wir krepieren in der Mittagshitze.
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