Freitag, 10. August 2018

Der Sturm

H. und ich fahren zum Schwimmen. Nach mehreren Tagen Pause. Mit dem Auto, denn anders ist kein Vorwärtskommen Richtung Westen. Die Strandkörbe liegen auf der dem Wasser abgewandten Deichseite. In Einzelteilen. Die Mülleimer ebenso. Zerlegt. Der Müll zerstreut. Das ehemalige, seit zwei Saisons sinnlos am Wegesrand stehende Kassenhäuschen ist aus dem Lot geraten, hält sich windschief gerade noch so auf den eigenen vier Ecken. Der Rest, die Wände, das Dach, das Fensterchen, sind eingedrückt, zertrümmert. Da der Besuch der Nordsee an dieser Stelle nicht mehr kostenpflichtig ist, können die Bretter ohne Gefahr für die Öffentliche Hand abgetragen werden. Wir klettern nackt über den Deich, da wir fürchten, unsere Kleider würden weggeweht. Das Badetuch binden wir an die Dusche. Sie funktioniert nicht mehr. Wahrscheinlich ist die Leitung geplatzt. Dann stehen wir auf der Badetreppe in den Tosenden Wellen und klammern uns mit beiden Händen an das Geländer. Das Wasser kommt zu uns und über uns, wir brauchen gar nichts weiter zu tun.

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