Dienstag, 27. Dezember 2016

Die Hooger Menagerie

Ja, die Zeit lädt gerade ein zum Revuepassieren. Auf Hooge gibt es eine wahre Fliegenplage. Die Hooger Fliegen beißen. Und die Hooger Fliegen scheißen alles voll. Ab Mittsommer ist die ganze Hallig schwarzgepunktet. Mücken dagegen sind vergleichsweise harmlos. Sie schwirren einem höchstens in den ungelegensten Momenten, zum Beispiel, wenn man auch in einer mondhellen Nacht endlich einschlafen will, um den Kopf. Die meisten Vögel sind Zugvögel, nur die bunten versucht man in Volieren zu sperren - zu denen gehörte auch ich, aber ich befreite mich aus eigener Kraft! Elefanten hingegen sind zahm und frei. In Ermangelung eines richtigen Porzellanladens trampeln sie auf dem platten Land alles platt, was ihnen unter die Füße kommt. Aber es gibt auch Löwen, Rothirsche und andere Brunftschreier oder zu groß geratene Katzen. Auch richtige Katzen natürlich, launische, beleidigte oder erniedrigte, sowie getretene Hunde, Füchse, die auf schlau machen und doch ewig falsch bleiben. Diebische Elstern. Giftige Schlangen. Hälsereckende Giraffen. Radschlagende (nicht ratschlagende) zierliche Pfauen. Mit einem Wort: Eine höfische Menagerie - wie zu Zeiten Heinrichs des Dritten von England im Tower of London.
Allein, es fehlt das gekrönte Haupt, the King of Kings! Der Sitz, das Schloss, der Thron, die Insel, die deutschen Eichen, die Sommerfrische, das ausgelassene Treiben eines Sanssouci, Fasanenjagd oder Fruchtbarkeitssymbolik à la Hohenzollernscher Weinbergterrassen!

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