Hauwu oder Haubu nennen ihr Dorf die Einwohner von Hallwil. Hooge heißt bei den Friesen auch Huuge. Oder de Huuge. Die Hooge! Gesprochene Sprachen sind unbezähmbar. Hallwil, das Straßendorf im sogenannten Seetal im Schweizer Kanton Aargau liegt mindestens zwei Kilometer vom Hallwilersee entfernt und könnte, denkt man, etymologisch mit der Hallig verbunden sein. Ist doch der Wortstamm, scheint es, das "Hall" - identisch.
Mundart ist aber etwas anderes als die Schriftsprache. Das eine eine Kunst, das andere ein Korsett, der reine Versuch der Reglementierung. Mundart wird nie geschrieben, deshalb auch die Konfusion, ob es nun Haubu oder Hauwu heißt. Jeder spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und Haubu ist tatsächlich dem Ruf der Nachteule nachgebildet, die den Hallwilern mit ihrem Heu-u den Schlaf raubt.
Oder, da es immer Varianten gibt, überall, sogar in der Erklärungsnot: Oder aber der Name des Dorfes, das oben auf einer Moräne liegt, geht auf gotisch hallus ("Felsen") oder altnordisch hallr ("Stein") zurück.
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