Freitag, 30. September 2016
D-A wie das Aufheben
Auch das Aufheben ist zweideutig. Die Träume hingegen sind eindeutig. Ich habe auf Hooge ein Jahr lang traumlos geschlafen. Das Unterbewusstsein reagiert sofort. Farbe und Bewegung sind geballt, mit voller Wucht zurückgekehrt. Ich brauche darum kein Aufhebens zu machen. Sobald der Regen aufhört, gehe ich in den Garten und bücke mich nach meinen gefallenen Maronen. Das Aufheben kommt aus dem Sportfechten, ist wahrscheinlich historisch bedingt, geht auf mittelalterliche Schwert- und Säbelkämpfe zurück. Als das Säbelrasseln noch ein akustisches Phänomen war und nicht bloß Heimtücke hinter dem Rücken der Betroffenen. Ich habe auf der Hallig viel gelernt über die Verrohung einer Gesellschaft. Das Aufheben meint eben nicht Erinnerungen im Gedächtnis speichern, in Form von Träumen oder altmodischen Fotoalben. Sondern das Ritual des Aufhebens der Degen vor dem offenen Kampf.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen