Heute beginnen die 26. Dithmarscher Kohltage mit dem offiziellen Kohlanschnitt in Zennhusen am Eidervorland. Der Minister für "Kohl und Wind" bearbeitet mit geübter Hand fünf Kohlköpfe, während rund um Zennhusen der Verkehr zusammenbricht. Der Kohlanschnitt ist ein "lohnendes Ziel" für Reiseunternehmen geworden, das kleine Dörfchen bei Henne aber nicht auf Dutzende Reisebusse mit begeisterten Kohlanhängern vorbereitet.
Dithmarschen ist Europas "größtes geschlossenes" Kohlanbaugebiet. Der saftige Marschboden und die steife Brise von der Nordsee bieten ideale Wachstumsbedingungen. 220 Kohlbauern werden in diesen Tagen wieder schätzungsweise 80 Millionen Kohlköpfe (davon 85% Weißkohl, den Rest teilen sich Rotkohl, Blumenkohl und Wirsing) von ihren Feldern holen. Also für jeden Deutschen einen.
Dabei hatte alles einmal bescheiden angefangen mit dem Wesselburener Gärtnersohn Eduard Lass auf drei Morgen Land. Lass war ein Pionier im Gemüseanbau, entdeckte und entwickelte um 1890 den Anbau und die Vermarktung von Industriekohl im großen Stil. Sein Ehrenmal steht seit August in Wesselburen zwischen Trauerweide, Teich und Kohlrabatten (Sorte: Bartolo).
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