Ich höre ein Feature über Ernst Ludwig Kirchner. Viel Helvetisches. In die Jahre gekommene Zeitzeugen aus Davos. Auch Kirchner wurde von seinem Arzt zu Tode behandelt. Wenn ein Arzt die Sucht seines Patienten nicht nur in Kauf nimmt, sondern die Abhängigkeit aktiv befördert - ja was dann? Wenn der Entzug nicht kontrolliert stattfindet, sondern jeder Fürsorge und jedem Anstand entgleitet, willkürlich und wild zur noch größeren Katastrophe führt? Ingeborg Bachmann oder Michael Jackson sind nur die Prominentesten. Arme Schweine gibt es zu Hauff. Unerkannte Spätfolgen auch. Friedrich Glauser ist auch nur ein Beispiel. Jackson hat angeblich jeden Abend nach seiner "Milch" gebettelt. Er konnte nicht einschlafen. Armer Kerl. Kirchner fragte höflich und formvollendet schriftlich immer wieder nach einem R (für Rezept, später blanco ausgestellt, dh der Süchtige konnte die Menge selbst bestimmen). Die Bachmann konnte leider am Schluss nicht mehr sagen, was ihr fehlt.
Kirchner hat im Gegensatz zu den oben Genannten den finalen Schuss selbst abgegeben. Er gilt als Selbstmörder.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen