Mittwoch, 13. Juni 2018

Neumond

Ich habe eine Mitfahrgelegenheit. Der Wind ist immer noch fahrradunfreundlich. Tobt von Nordwest auf den Deich zu. Wühlt das Wasser auf. Peitscht uns Schaumkronen mitten ins Gesicht. Frech und vorlaut. Endlich Wellen! Endlich Erfrischung. Endlich Zittern vor Kälte.
Am Abend trotze ich den Amseln in meinem eigenen Garten zwei Kilo frische Früchte ab. Felsenbirne, Sauerkirsche und schwarze Kirschen. Es ist alles anders in diesem Jahr. Die Natur beeilt sich, ihr Pensum zu absolvieren. Die Kirschen sind winzig, die Felsenbirnen alle auf einmal reif, so dass auch die Vögel verwirrt sind und nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen zu picken. Ich nutze diesen gap (nicht Gag) für mich. Diesen Hiatus in ihrem Fressverhalten. Meine Nachbarin füttert die Vögel mit Aldiäpfeln und Lidlpapayas, was sogar die Raben und Tauben mittlerweile verschmähen. Auch die bevorzugen nur noch local food.

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