Freitag, 8. Juni 2018

Hitze

Heute ist Welttag der Ozeane. Am Wattenmeer ist es noch immer heiß. Vom frühen Morgen an. Natürlich wird der Welttag mit dem Thema "Meeresmüll" gefeiert. Auch die Antarktis ist voller Plastik, falls noch irgendjemand die Illusion hat, das Zeug bliebe da liegen, wo wir es hinschmeißen.
Welttag der Ozeane. Ich fahre am Morgen zur Marktandacht. Die neue Kantorin improvisiert im Orgelnachspiel über EG 140, Brunn alles Heils, dich ehren wir. Kühles Plätschern kommt von der Empore herunter. Wie wohltuend. Wer den Text nachverfolgen will, kann es hier tun: http://www.liederdatenbank.de/song/1353. Die Meldorfer Improvisation hingegen ist gottseidank nirgends abrufbar. Wie wohltuend! In dieser unsäglichen Welt des permanenten Multiplizierens.
Welttag der Ozeane. Auf facebook finde ich ein Foto von Martin Stock. Wie wohltuend! Manchmal lohnt es sich, die Mittagsstunde zu vertrödeln. Niedrigstes Niedrigwasser an der Meldorfer Bucht. Tiefblaues "Wellenspiel" auf meinem Bildschirm. Wie wohltuend!
Welttag der Ozeane. Der Nationalpark Wattenmeer verweist auf die "Refill-Aktion": Wasserflaschen nicht wegwerfen, sondern wieder auffüllen. Hier gibt es eine interaktive Karte mit den Refill-Stationen im ganzen Land: https://refill-deutschland.de/ Meldorf ist (noch?) nicht dabei.
Welttag der Ozeane. Das Hochwasser kommt erst am Abend. Als ich verschwitzt, die Hitze lässt ja nicht nach, den Deich erreiche, gehen die letzten Nacktschwimmer gerade nach Hause. Denen wird es immer irgendwann zu kalt. Am Textilstrand hingegen tummeln sich Kind und Kegel. Ich schwimme mein Dreieck, ziehe etwas Langärmliges über das Kurzärmlige und mache mich frohgemut auf den Heimweg. Der Wind hat nachgelassen. Wolken besetzen den Himmel. Wie wohltuend. Kühle statt Kitsch zum Tageslichtende.

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