Donnerstag, 14. Juni 2018

Hanebüchen

Der Wind ist fahrradfeindlich. Aber ich fahre. Und trotze. Und schwimme. Die Wellen sind menschenfeindlich. Aber mich brechen sie nicht. Man kann jede Geschichte, ob erfunden oder nicht, erstunken oder erlogen, jede Aussage, jeden vollständigen Satz als hanebüchen bezeichnen. Das bedeutet dann, dass das Gesagte der Geschriebene empörend, unverschämt, derb, klobig, grob oder unglaubwürdig ist. Hanebüchen ist aber ein Handwerkerwort. Gehört in mein Zimmermannsalphabet. Kommt vom Holz der Hagebuche, das sehr knorrig ist aber nach Belieben beschnitten werden kann. Davon leitet sich der helvetische "Hag" (=Zaun) ab. Überhaupt beanspruchen die Alemannen den Baum für sich. So soll eine Siedlung Haganbuah oder später Haganbuochon schon um 850 existiert haben. Das Geschlecht "Hagenbuch" trott erstmals 1130 urkundlich auf. Auch im Volksliedschatz kommt die Hagebuche vor, als Adjektiv; "wenn eine tannigi Hose hät und hegebuechigi Strümpf ...."! Waldbekleidungsaccessoires!

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