Donnerstag, 7. Juni 2018

Hitze

Ich schlafe erst ein, wenn die Sterne über mir leuchten. Also praktisch nie. Denn der Himmel wird nicht mehr dunkel. Trotzdem werde ich von den Vögeln aufgeweckt. Die Nächte werden immer kürzer. Die Hitze immer länger. Probe am Abend zu Hochwasserzeit. Ich kann den ganzen Tag keinen klaren Gedanken fassen. Gieße meine Kartoffeln. Und die Weinbergzucchinis, die Tomaten, den Bambus, den neuen Rasen. Eine Stunde am Morgen. Eine Stunde am Abend. Die Amseln klauen mir das trockene Gras aus den Baselbieter Röteli Töpfen, welches ich zum Mulchen verteile. Damit die Erde nicht so schnell austrocknet. Sie trocknet natürlich trotzdem mehr als schnell aus.
Auf Eiderstedt ist indessen wieder eine Helgolandfatamorgana zu sehen. Bei leichtem Ostwind entstand am frühen und sehr klaren Abend eine spiegelnde Sprungschicht am Horizont. Vom Deich bei Westerhever erkannten die Schutten einen deutlichen "Strich" weit draußen, von bloßem Auge. Helgoland nach oben gespiegelt. Später drehte der Wind auf Nord und zeigte Helgoland noch einmal, diesmal richtig herum. Und die Mühlen der Offshorewindparks nordwestlich der Insel. Mit der Abkühlung nach Sonnenuntergang, also jetzt, verschwinden diese Bilder wieder. Und es bleibt nur der Himmel.

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