Tintenfische haben die Fähigkeit, die äußere Kalkschale ins Körperinnere zu verlagern. Dort übernimmt die Schale die Funktion eines hydrostatischen Organs und heißt ab sofort Schulp. Dieser Schulp ist gekammert und von Lufträumen durchzogen. Dadurch gewährt er dem Kopffüßer, wie der Tintenfisch in der Biologie korrekt bezeichnet wird, im Wasser Auftrieb. Kopffüßer, weil die Fangarme am Kopf sitzen. Und im Kopf hockt auch die Intelligenz, nehme ich an. Denn Kopffüßer sollen die gescheitesten unter den wirbellosen Tieren sein. Ein Fisch ist der Tintenfisch auch nicht, eher Schnecke und sollte, wenn schon, Tintenschnecke genannt werden, obwohl auch nicht alle Sepias Tinte haben. Kompliziert ist die Welt der irreführenden Wörter. Mit den Fischen verbindet die Kopffüßer nur der Lebensraum: Das Meer. Die Nordsee im Fall der Gemeinen Sepie.
Die meisten Menschen verwenden am Strand gefundene Schulpe als Schnabelwetzsteine und Kalkquelle für ihre Käfigvögel zu Hause.
Ich halte nichts in Käfigen, bin gerade nirgends zu Hause und lege meine Riesenschulpe aufs Fensterbrett meines derzeitigen Arbeitszimmers. In Erwartung des geistigen Auftriebs. Am frühen Morgen.
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