Donnerstag, 14. Juli 2016

Kirchenglocken

Wie zum Trost wecken mich heute Kirchenglocken. Domglocken. Lange nicht gehörte Klänge, vermischt mit Verkehrslärm und Martinshorn. So ist das, wenn man die Klimaanlage im Zimmer ausschaltet und das Fenster öffnet. Das Fernsehen hat im Gegensatz zu einem Hotelzimmer keine Fenster. Der Auftritt gestern Abend kostete mich unendlich viel Kraft. Zu viel für ein einziges Leben. Ich weiß, wer mir etwas davon zurückgeben kann. Der Wind auf der Hallig. Aber der Weg zum Wind scheint schier endlos, wenn nicht gar ganz unmöglich.
Während der Sendung dürfen keine richtigen Türen geöffnet werden, sonst geraten die Pappwände des in einen riesigen Raum hineingebauten Studios durch den Luftzug ins Wanken und die Illusion stabiler Wände zerfiele vor den Augen der Zuschauer.
Gleich verlasse ich diese Welt der verschachtelten Kunsträume. Mit einem unausgesprochenen Traum auf der Zunge.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen