Wie immer am Tag nach dem Chorauftritt pflege ich meinen Kater. Den Messiah kann ich jetzt auswendig. In english! Das ist leider immer erst post factum der Fall. Es war mein letztes Konzert mit dem Domchor. Und mein persönlich bestes! Ich habe diesen Handel (ja! ohne a-Umlaut) jetzt verstanden. Durch die Musik. Dank eines sehr gepflegten Orchesters und dank sehr engagierter Solisten. Und dank des jungen Nordfriesen am Dirigierpult.
Der Chor aber hat zu seiner alten Verwilderung zurückgefunden. Blitzartig! Von den blumigen Umschreibungen einer neuerstandenen Chorgemeinschaft, mit denen uns die Vorgängerin des Interimsvakanzverteters vor dem Winter verabschiedet hatte, ist nichts geblieben. Nichts! Zur Generalprobe erschien unangemeldet ein gutes Dutzend Primadonnen, die sich an prominenter Stelle aufpflanzten, so dass zuerst das Podest erweitert werden musste, damit der Rest auch Platz fand.
Viel mehr ärgerten mich aber die zumeist männlichen Großmäuler, die bei (fast) jeder Probe anwesend waren und immer den Mund aufrissen, wer welchen Einsatz von wem am besten übernehmen sollte, sie wussten auch nach dem Konzert immer noch alles besser als der freundliche nordfriesische IVV (s.o.). Obwohl sie höchstselbst gerade ihren wichtigsten Einsatz verpatzt hatten.
Never mind. Es war trotzdem mein bestes und letztes Konzert. Der Maestro hat eine große Karriere vor sich, wenn er sich dereinst aus seiner Vertreterrolle loseist sowie sich von der Westküste wegbewegt, sich aus Dithmarschen und einer vermeintlichen Kulturhauptstadt verabschiedet, und - wo auch immer in der großen weiten Welt - einen eigenen Chor leitet, den er "erziehen" darf. Und muss!
Wie nervig die Primadonnen! Ich kenne das auch, vorzugsweise vom Weihnachtsoratorium. Mein jetziger Chor löst das durch die Konzertmeister App - wer nicht an mindestens 75 Prozent der Proben da war, singt das Konzert nicht mit.
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