Ich greife ein Buch, klein und handlich, das ich mitnehmen kann an die Meldorfer Bucht, um darin zu lesen, wenn ich nach dem Schwimmen zehn Minuten zum Trocknen auf dem grünen Deich sitze. Macunaíma. Der Held ohne jeden Charakter. Und wieviele wunderliche Wörter und Tiere gibt es darin:
"Sie fragten alle Lebewesen, die großen Süßwasserschildkröten Mulitagürteltiere Erd- und Baumheuschrecken, die Tapiucaba-Wespen Feldschwalben Sumpfspottdrosseln Klopfspechte Hokko-Hühner, den Japu-Stärling und seine Gevatterin die Hummel, die mannstolle Schabe, den Vogel, der "Taám!" schreit, und seine Gefährtin, die "Taím!" antwortet, die Mauereidechse, die Katz spielt mit der Maus, die Tambaquis, Tucunarés, Pirarucu-Krötenfische, die Curimatás des Flusses, die Pecaís, Tapicuru-Bäume, die Iererês des Strandes, all diese Lebewesen, aber niemand hatte etwas gesehen, niemand wusste von nichts." (Originalsatzzeichensetzung; Mário de Andrade, Macunaíma. Der Held ohne jeden Charakter. Aus dem brasilianischen Portugiesisch und mit einem Nachwort und Glossar versehen von Curt Meyer-Clason, suhrkamp tb 3198, S. 29)
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