Ist er, ist er nicht? Da. Der Metallmülleimer mit dem eingespannten blauen Plastikmüllsack, von dem man immer den oberen Rand herausleuchten sieht, so ozeanblau wie die Nordsee nie daherkommt, rechts neben der weißen Bank auf halber Strecke am Weg zwischen den mittlerweile sattgrünen Fennen zum Landsende. Ist er da, ist er nicht da? Er verschwindet immer mal wieder über Nacht oder über Tag und taucht dann irgendwann im Laufe des nächsten Tages oder eben der nächsten Nacht wieder auf. Je nach Zyklus. Er pendelt hin und her wie die Tide, wie auf Geistes Füßen. Oder entführt von Geistes Hand. Oder eilt auf Geisterfüßen über die Hallig. Wohin? Wohin? Strebend wonach? Wonach?
Ich brauche ihn nicht, kann ihn aber gut verstehen. In seinem Drang nach Weglaufen, unstetem Wanderdasein. Heute ist er wieder einmal nicht da. Es ist Sonntagmorgen und es regnet. Ich wage mich zum ersten Mal seit zehn Tagen wieder am Landsende ins Wasser. Auch aus praktischen Gründen. Der Klowagen dient mir als Wetterfestung. Die Damenabteilung ist mit zwei Kleiderhaken ausgestattet. Leider sichte ich als erstes doch eine der mittelgroßen blauen Nesselquallen. Sie sind so zäh wie ich.
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