Zum zweihunderzweiunddreißigsten Hochzeitszehnten die nackten Fakten des Eisengerippes vor Süderoog:
Die Ulpiano ist im September 1870 in Sunderland auf der Watson's shipyard von Stapel gelaufen. In Auftrag gegeben hatte sie ein Offizier und Reeder aus Mundaka (spanisches Baskenland) mit dem wohlklingenden Namen Ulpiano de Ondarza. Bilbao war Heimathafen der Schiffe des Herrn de Ondarza. Deshalb ziert das Heckteil, das auf der Hallig Süderoog aufbewahrt wird, das Wappen der Provinz Kastilien-Leon sowie eine spanische und eine baskische Flagge. Gebaut wurde die Ulpiano nach dem damals neuesten Stand der Technik: vernietete Eisenplatten, innen durch eine Zementschicht gegen Korrosion geschützt. Der Schiffsraum war durch ein einziges Schott unterteilt, das Kollisionsschott im Vorderteil. Dieses ist bis heute wasserdicht, bei Ebbe bleibt das Wasser im Bugraum des eisernen Schiffsrumpfs stehen. Im Hinterteil läuft das Wasser nach wie vor durch den mittschiffs verlaufenden Riss ab, welcher der Ulpiano auf ihrer Jungfernfahrt dieses und kein anderes Schicksal vor der nordfriesischen Küste beschert hatte.
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