Etwa vierhunderfünfzigtausend nearktische Knutts (siehe blog von gestern) fallen immer im März ins Nordfriesische Wattenmeer ein. In diesem Jahr kamen sie aufgrund der eisigen Temperaturen später. Aber nun sind sie da und bleiben. Bis sie satt sind für den den Weiterflug. Zwischen den Halligen und den Außensänden finden sie, was sie brauchen: Herzmuscheln und Wattschnecken.
Untersuchungen zeigen, dass Knutts die Muscheln und Schnecken komplett herunterschlucken und im Magen zermahlen. Beutetiere mit hohem Schalenanteil sind also von Nachteil. Das Knacken der Schalen kostet Energie, Magen und Darm müssen mehr arbeiten, das kleine Darmvolumen wird schnell mit unbrauchbaren Nahrungsbestandteilen gefüllt. Von dünnschaligen Beutetieren passt mehr in den Magen, ihre Schalen lassen sich leichter knacken. Im Watt, in Volieren und im Labor ermittelten Nahrungsökologen Pick- und Schluckraten, die Häufigkeit der Kotabgabe, die Zusammensetzung des Kots. Aufgrund dieser Parameter rechneten sie aus, dass die nearktischen Knutts in Nordfriesland täglich 1,2 Gramm zunehmen und 83 Tage brauchen, um ihr Gewicht vor dem viertausend Kilometer entfernten Brutgebiet zu verdoppeln. Morgen mehr.
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