Die Schwarzwurst bekommt ihre Farbe von gestocktem Schweineblut. Wem jetzt der Atem stockt, blättert am besten zur nächsten Seite. Die Schwarzwurst soll die älteste Wurstsorte der Welt sein, angeblich wurde sie bereits in der Antike mit großem Appetit verzehrt! Heute feiert sie im Schwabenland ihr Comeback als Kultwurst, im Ulmer Zunfthaus als "Negerle" (ob das politisch korrekt ist, müssen die selber wissen). In Polen heißt die Schwarzwurst kaszanka (Grützwurst - von der Grütze, die drin ist und das Ganze etwas genießbarer macht), in Österreich Blunzen. In Frankreich gibt es die Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin (die Bruderschaft der Ritter der Blutwurst).
Schwarzwurst sei gesund, sagen die Schwarzwursthersteller, reich an Vitamin B, eisenhaltig und collagenreich. Blut eben. Und fettreduziert. Das Fett in der Schwarzwurst wird nicht zur Unkenntlichkeit zermahlen, sondern hebt sich als wohltuende weiße Tupfer (pardon, exakt geschnittene Würfelchen) vom schwarzen Blut ab.
Schwarzwurstfanatiker gehen noch weiter. Die Schwarzwurst, sagen sie, sei wie keine andere Wurst biegsam und mache jede verrückte Idee mit. "Wir haben schon Autofelgen damit umwickelt und sie zu Zahlen gebogen." Sagt Einer. "Man kann sie auch einfach in Ruhe lassen und auf die Bühne hängen." Ein Anderer. Dann werde sie "hart wie Knochen". Der Koch meint, für den Wurstsalat sollte sie eher hart sein, darin dürfte sie aus geschmacklichen und optischen Gründen nicht fehlen. Na dann - Guten Appetit!
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