Freitag, 29. März 2013

Herr Schwarz

Einer der wirklich schwierigen Gipfel ist der Karfreitag. In der Nacht hat es geschneit. Wir sind zur Goldenen Hochzeit unserer Nachbarn eingeladen. Ich vergesse meine katholische Sozialisierung und ziehe etwas Buntes an. Mein wirkliches Dilemma beim Besteigen des heutigen Gipfels besteht in etwas anderem: wie bringe ich Alberto Giacometti in meinem schwarzen März unter? Seine formidablen "Spielfelder" sah ich letzte Woche in Hamburg. Und die etwas gekünstelten "Begegnungen". Heute rettet mich Herr Schwarz. Emil Schwarz, Autor einer Hommage à Giacometti (Der Körper ist Körper ist Körper im unendlichen Raum), die mich nicht anspricht. Giacometti ging es nur um die Augen. Einen Menschen abzubilden, heißt seine Augen zu erfassen. Daran arbeitete Giacometti sein Leben lang verbissen. Und vergeblich. Ihm fehle der Sinn für Volumen, sagte er einmal. Und: er suche die richtige Wölbung des Auges. Oft sind die Augen ein Fadenkreuz. Eine Zielscheibe. Starr und unbeweglich. Bereit, sich treffen zu lassen und nicht selbst zu treffen.
Ottilias Augen siehe hier:
http://www.youtube.com/watch?v=N3I_0J0CWvU

Und Giacometti in Hamburg hier:


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