Pferdefleisch an sich muss ja nicht ekelhaft sein. So wie Rindfleisch auch nicht. Es gibt Menschen, denen das schmeckt und die es brauchen. Wir haben vor etwa zehn Jahren aufgehört, Fleisch zu essen. Damals waren die Skandale im Vergleich zu heute harmlos. Trotzdem hatten sie eindeutig Appetitvernichtende Wirkung. Das Fleisch auf meinem täglichen Teller vermisse ich nicht. Samstags gehe ich nicht mehr bei Sky (früher Wandmaker, der Gründer und Namensgeber war ein fanatischer Rohkostverfechter) einkaufen, weil da neuerdings als Wochenendattraktion im Eingangsbereich aus dem Wasser gezogene heiße Wiener Würstchen mit Senf verkauft werden. Schon beim Anblick der in Plastiktüten abgepackten und aufgestapelten Würstchenvorräte in der Kühltruhe rebelliert mein Magen.
Frau Künast forderte heute früh im Inforadio, auch "reine Täuschungsfälle" müssten in Zukunft gemeldet werden. Derzeit sei es so, dass Fälle, in denen keine Gesundheitsgefahr bestehe, von den Unternehmen nicht gemeldet werden MÜSSEN und von den Behörden nicht veröffentlicht werden DÜRFEN. Warum also hört man seit zwei Tagen nur noch von Pferdefleisch in Tiefkühllasagne, in Dosenraviolis, in Rindergulaschkonserven? In Schulküchen, Krankenhausküchen, Altersheimküchen? Pferdefleisch an sich ist doch nicht giftig. Und manche Menschen sind eben Ekelresistenter als andere.
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