Pro Natura (Schweiz) kürt den Tauwurm zum Tier des Jahres 2011. Schon Darwin soll von dem "Bodenverbesserer", landläufig als Regenwurm bekannt, begeistert gewesen sein. Auch ich freue mich. Heute ist Dauerregenunwetter angesagt. Bei 7-8° plus wird sich der intelligente, verschleckte, lern- und anpassungsfähige Schwerstarbeiter in unserem Garten wohlfühlen. Darwin hat nachgewiesen, dass Regenwürmer Kirschenblätter den Kohlblättern vorziehen, oder Sellerie den Pastinaken, Meerrettich aber über alles lieben. Tauwürmer haben weder Augen noch Ohren. Lichtsinneszellen am Vorder- und Hinterteil ermöglichen ihnen, zwischen hell und dunkel zu unterscheiden. Hören können sie nicht. Dafür sind sie äußerst sensibel auf Vibrationen. Darwin stellte einen Blumentopf mit seinen Probanden aufs Klavier und fing an zu spielen. Die Würmer krochen sofort aus der Erde hervor. Starke Vibrationen scheinen sie zu erschrecken. Meine Drosseln haben das wahrscheinlich schon vor Darwin begriffen. Aber der Tauwurm gehört - im Verhältnis zu seiner Körpergröße - zu den stärksten Tieren der Welt. Er ist ein Muskelprotz, kann bis zu 30 Zentimeter lang werden und stemmt beim Bau seiner Tunnels das 60-fache seines Körpergewichts. Sein Kot enthält organisches und mineralisches Material, damit ist er ein exzellenter Pflanzendünger. Pro Hektar Land produziert er rund 100 Tonnen Kompost pro Jahr.
Es lebe Darwin, der Dauerregen, das Unwetter, der Tauwurm, meine Drosseln und natürlich Pro Natura.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen