Die Lektorin hat mir die Oder aus dem zweiten Kapitel gestrichen, weil sie findet, dieser Fluss sei für die Schweizer nicht so wichtig.
Ich bin am Boden zerstört und draußen tobt der Nordseesturm.
Ich glaubte, der Schweiz einigermaßen gesunden Gemütes wieder entronnen zu sein. Und nun holt sie mich ein mit ihrer Borniertheit. Was nicht wichtig ist für die Schweizer, kann, darf, soll, ja muss aus deren Gesichtsfeld eliminiert werden. Das ist die Geisteshaltung, die mich bewegt, seit Jahren außerhalb der Grenzen dieses Landes zu leben. So eine Denkweise habe ich nirgends sonst auf der Welt angetroffen. Dass man meint, die Oder müsse einen nichts angehen. Dass man sich berechtigt fühlt, einen Fluss aus seiner Wahrnehmung und aus meinem Text zu verbannen. Dass man sicher ist, auch nach dieser Tat noch ruhigen Schlaf zu finden.
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