Die Nullgradgrenze kenne ich aus den Mittagsnachrichten. So bin ich aufgewachsen: Mittagessen um 12, Nachrichten um 12:30. Heilige Zeit. Wetter. Nullgradgrenze. Meist lag die Nullgradgrenze irgendwo, wo sogar ich als Kind mir das vorstellen konnte. Auf 2000 Metern, oder 3000 Metern. So hoch waren die Felsen, die ich aus eigener kindlicher Anschauung aus den Ferien im Glarnerland kannte, allemal.
Nun ist letzte Nacht vom Wetterballon, der zweimal täglich von Payerne (französische Schweiz, canton de Vaud) aufsteigt, die Nullgradgrenze auf 5298 Metern über Meer gemessen worden. So hoch wie noch nie. Welche Temperatur herrscht also bei mir, am Wattenmeer, auf mehr oder weniger Normalnulll, also 5298 Meter tiefer?
In der Nacht ist das Wasser wärmer als die Luft, soviel ist sicher. Sogar wenn es nicht da ist.
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