Letzten Donnerstag ist ein Güterzug im Gotthard Basistunnel entgleist. Genau an der Multifunktionsstelle Faido, einer der zwei
Nothaltestellen des Tunnels, wo sich auch Wartungsanlagen befinden und ein Quertunnel zur Oströhre führt. Alles futsch! Denn einige
der Güterwagen gerieten in den Quertunnel und durchschlugen das
Eisentor, eine Spezialanfertigung, die eigentlich unzerstörbar die beiden Röhren voneinander abdichtet.
Das Herz der Schweiz sei getroffen, lese ich (eher das Herz des Bergs, des San Gottardo)! Ein Suezkanal-Moment! Ein Jahrhundert-Unfall.
Aber das Jahrhundert ist ja noch so jung. Da kann und wird noch vieles passieren. Verletzt wurde niemand, aber die stolze Seele einer ganzen Nation ist angekratzt. Gefahrengut ist nicht ausgetreten, die entsprechend gekennzeichneten Wagen waren leer. Aber die Ladung der beschädigten 6 Wagen liegen schön verteilt im Tunnel herum. Sowie Trümmer. Schienen, Eisen, Schwelllen.
Die Tourismus-Industrie stöhnt, die Wirtschafts-Industrie stöhnt, der Handel stöhnt, die Industrie überhaupt stöhnt, alle Zweige aller Bäume stöhnen. Die Röhre muss auf Monate gesperrt bleiben. Aus Sicherheitsgründen. Und zum Zwecke der Instandstellung natürlich. Innehalten, Leute, Durchatmen! Die Stille für Neues nutzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen