Die Langenscheidt-Jury kürte heute das deutsche Jugendwort des Jahres 2010: Niveaulimbo.
Die deutschsprechenden Schweizer setzen sich sofort davon ab. Sie habe ihre eigene Sprache und wählen ihre eigenen Wörter und lassen sich gewohnheitsmäßig mehr Zeit für alles. Eine auf Jugendsprache von Frauen spezialisierte Sprachwissenschaftlerin aus Zürich äußert ihre Zweifel an der Alltagstauglichkeit von Niveaulimbo. Denn sie bekennt: "Gehört habe ich es noch nie."
Die Langenscheidt-Jury traf ihre Wahl aus folgenden Top 5 (in alphabetischer Reihenfolge): Arschfax, egosurfen, Niveaulimbo, n1 [sprich: nice one] und Speckbarbie.
Niveaulimbo meint das "ständige Absinken des Niveaus" - und wird von den deutschen Jugendlichen v.a. im Kontext von TV- und Partywelt benutzt. Also ein überaus treffender Ausdruck. Und eine positive mediale Sensibilisierung Heranwachsender. Die mögen sich offenbar nicht grenzenlos verblöden lassen von gängigen TV-Formaten. Das bedeutet: wir (meine Generation) werden noch das Ende des Fernsehens erleben. Dafür bin ich den Jugendlichen dankbar. Dafür, dass sie Wörter kreieren, die etwas bewirken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen