Ein Orkantief zieht heute über das Skagerrak nach Mittelschweden. Es gestaltet das Wetter in Dithmarschen wechselhaft und stürmisch, aber mild. Das Nachmittags- und Abendhochwasser von der Elbe bis zur Nordfriesischen Küste tritt eineinhalb bis zwei Meter höher ein als das Mittlere Hochwasser. Um 16.39 wird der Höchstpunkt in der Meldorfer Bucht erreicht sein, danach fließt das Wasser wieder ab und die Deichläufer können Deichschäden aufnehmen. Der Wind kommt steif aus Südwest, schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 90 und 100 km/h (Bft 10) fegen übers flache Land und donnern an das Fenster über meinem Schreibtisch. An meine eh schon ramponierten Gedanken. In exponierten Stellen sind orkanartige Böen um 110 km/h (Bft 11) möglich. Ich stehe im Wohnzimmer und sehe zu, wie der Brombeerzaun zerfetzt wird. Regen klatscht an meine Nase, die ich von innen an die Scheibe drücke. Gerade flog die Latte mit dem Wort "rettet" durch die Luft.
Zum Abend sollen Wind und Starkregen allmählich nachlassen.
Unser Süddach bleibt vorläufig, wie es ist. Behütet von Alu-Profilschienen und Dachhaken. Und einem wind- und wetterfesten Gerüst.
Schietwedder (siehe Lektion 6) nennen die echten Norddeutschen das, was sich gerade über unseren Köpfen abspielt.
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